Soziodemografischer Hintergrund, Alkoholismuskarriere, Abstinenzdauer, Selbstbild und Persönlichkeit von genesenden Alkoholikern: Eine Erkundungsstudie an "Anonymen Alkoholikern" in Österreich. Hans Praschniker, Dissertation Universität Graz, 1984
Abstracts
Mittels selbstverfertigten Personaldatenfragebogens, JELLINEK-Fragebogens (ANONYME ALKOHOLIKER, 1980), der Sozialen Wünschbarkeitsskala nach EDWARDS "SDS-E" (LÜCK & TIMAEUS, 1968), des Gießen- Tests "GT-S" (BECKMANN & RICHTER, 1972) und des Freiburger Persönlichkeitsinventars "FPI" (FAHRENBERG, HAMPEL & SELG, 1970) wurden in einer Erkundungsstudie Variablen zum soziodemografischen Hintergrund, zur Alkoholismuskarriere, Abstinenzdauer, zur Beteiligung an der Selbsthilfegruppe, zum Selbstbild, zur Sozialen Wünschbarkeit und Persönlichkeitsmerkmale erhoben. An der Untersuchung nahmen 68 "AA"-Mitglieder (42 Männer, 26 Frauen) teil, die durch Kontaktpersonen in "AA" instruiert wurden. Die Pbn waren zwischen 24 und 72 Jahre alt (x-quer = 42,0), verfügten über gute Schulbildung, lebten mehrheitlich bei ihren Familien und hatten gute Arbeitsverhältnisse. Das Alkoholproblem existierte im Schnitt 12 Jahre lang, etwa die Hälfte der Pbn hatte durch das Trinken weder körperliche noch soziale Schäden erlitten. 70% der Pbn hatten täglich getrunken, die täglich durchschnittlich konsumierte Menge reinen Alkohols lag bei 268 Millilitern. 20% der Pbn konsumierte ausschliesslich harte Alkoholika, der JELLINEK-Fragebogen wurde im Schnitt mit 22 Ja-Antworten beantwortet. Die Pbn waren im Schnitt seit dreieinhalb Jahren bei "AA", die Werte streuten von einem Monat bis 15 Jahren. Mehr als die Hälfte aller Pbn hatte seit Beginn der der "AA"-Teilnahme keinen Rückfall erlitten, der Durchschnitt geht ein bis zweimal in der Woche ins Meeting. Die überwiegende Mehrheit hatte schon von den ersten Meetings einen positiven Eindruck und beteiligt sich rege am "AA"-Lebensstil. Vier Abstinenzdauergruppen wurden gebildet (0 bis 6 Monate, 6 Monate bis 2 Jahre, 2 bis 4 Jahre, über 4 Jahre) und mittels Chi-Quadrat-Tests wurden die Häufigkeitsverteilungen der Kreuztabellierungen der Variablen "Alkoholismuskarriere" und "AA-Lebensstil" auf Unterschiede geprüft. Dabei zeigte sich, dass die angegebene Trinkmenge mit Zunahme der Abstinenzdauer steigt, dass Pbn mit grösserer Trinkmenge und schweren sozialen Schäden sich intensiver am "AA"-Lebensstil beteiligen, dass Pbn, die täglich getrunken haben häufiger von Anfang ihrer "AA"-Beteiligung an abstinent geblieben sind, daß solche, die von Anfang an abstinent geblieben sind häufiger noch trinkenden Alkoholikern helfen und daß die Beteiligung am "AA"-Lebensstil mit zunehmender Abstinenzdauer steigt. Ältere Pbn suchen häufiger die Hilfe eines erfahrenen "AA"-Mitgliedes und hatten, bevor sie zu "AA" kamen, weniger häufig die Erfahrung gemacht, daß das Sprechen über Probleme eine Hilfe sein kann. Die varianzanalytische Prüfung der Mittelwerte der vier Abstinenzdauergruppen erbrachte für den "GT-S" ein signifikantes Ergebnis in der Skala "Grundstimmung"; Pbn mit einer Abstinenzdauer von 0 bis 6 Monaten schätzen sich als häufiger bedrückt und abhängig ein als Pbn mit einer Abstinenzdauer von 2 bis 4 Jahren. In der "SDS-E" gaben Pbn mit einer Abstinenzdauer von 0 bis 6 Monaten signifikant mehr "sozial-unerwünschte" Antworten als Pbn mit einer Abstinenzdauer von über 4 Jahren. Im "FPI" stellten sich Pbn mit einer Abstinenzdauer von 0 bis 6 Monaten signifikant "mißgestimmter" (Skala Depressivität), "irritierbarer" (Skala Gelassenheit) und weniger "durchsetzend" (Skala Maskulinität) dar als Pbn mit einer Abstinenzdauer von 2 bis 4 Jahren. Geschlechtsunterschiede wurden für die "FPI"-Skalen "Geselligkeit" und "Extraversion" gefunden. Weibliche Pbn schildern sich als "geselliger" und "extravertierter" als männliche Pbn.
Mittels selbstverfertigten Personaldatenfragebogens, JELLINEK-Fragebogens (ANONYME ALKOHOLIKER, 1980), der Sozialen Wünschbarkeitsskala nach EDWARDS "SDS-E" (LÜCK & TIMAEUS, 1968), des Gießen- Tests "GT-S" (BECKMANN & RICHTER, 1972) und des Freiburger Persönlichkeitsinventars "FPI" (FAHRENBERG, HAMPEL & SELG, 1970) wurden in einer Erkundungsstudie Variablen zum soziodemografischen Hintergrund, zur Alkoholismuskarriere, Abstinenzdauer, zur Beteiligung an der Selbsthilfegruppe, zum Selbstbild, zur Sozialen Wünschbarkeit und Persönlichkeitsmerkmale erhoben. An der Untersuchung nahmen 68 "AA"-Mitglieder (42 Männer, 26 Frauen) teil, die durch Kontaktpersonen in "AA" instruiert wurden. Die Pbn waren zwischen 24 und 72 Jahre alt (x-quer = 42,0), verfügten über gute Schulbildung, lebten mehrheitlich bei ihren Familien und hatten gute Arbeitsverhältnisse. Das Alkoholproblem existierte im Schnitt 12 Jahre lang, etwa die Hälfte der Pbn hatte durch das Trinken weder körperliche noch soziale Schäden erlitten. 70% der Pbn hatten täglich getrunken, die täglich durchschnittlich konsumierte Menge reinen Alkohols lag bei 268 Millilitern. 20% der Pbn konsumierte ausschliesslich harte Alkoholika, der JELLINEK-Fragebogen wurde im Schnitt mit 22 Ja-Antworten beantwortet. Die Pbn waren im Schnitt seit dreieinhalb Jahren bei "AA", die Werte streuten von einem Monat bis 15 Jahren. Mehr als die Hälfte aller Pbn hatte seit Beginn der der "AA"-Teilnahme keinen Rückfall erlitten, der Durchschnitt geht ein bis zweimal in der Woche ins Meeting. Die überwiegende Mehrheit hatte schon von den ersten Meetings einen positiven Eindruck und beteiligt sich rege am "AA"-Lebensstil. Vier Abstinenzdauergruppen wurden gebildet (0 bis 6 Monate, 6 Monate bis 2 Jahre, 2 bis 4 Jahre, über 4 Jahre) und mittels Chi-Quadrat-Tests wurden die Häufigkeitsverteilungen der Kreuztabellierungen der Variablen "Alkoholismuskarriere" und "AA-Lebensstil" auf Unterschiede geprüft. Dabei zeigte sich, dass die angegebene Trinkmenge mit Zunahme der Abstinenzdauer steigt, dass Pbn mit grösserer Trinkmenge und schweren sozialen Schäden sich intensiver am "AA"-Lebensstil beteiligen, dass Pbn, die täglich getrunken haben häufiger von Anfang ihrer "AA"-Beteiligung an abstinent geblieben sind, daß solche, die von Anfang an abstinent geblieben sind häufiger noch trinkenden Alkoholikern helfen und daß die Beteiligung am "AA"-Lebensstil mit zunehmender Abstinenzdauer steigt. Ältere Pbn suchen häufiger die Hilfe eines erfahrenen "AA"-Mitgliedes und hatten, bevor sie zu "AA" kamen, weniger häufig die Erfahrung gemacht, daß das Sprechen über Probleme eine Hilfe sein kann. Die varianzanalytische Prüfung der Mittelwerte der vier Abstinenzdauergruppen erbrachte für den "GT-S" ein signifikantes Ergebnis in der Skala "Grundstimmung"; Pbn mit einer Abstinenzdauer von 0 bis 6 Monaten schätzen sich als häufiger bedrückt und abhängig ein als Pbn mit einer Abstinenzdauer von 2 bis 4 Jahren. In der "SDS-E" gaben Pbn mit einer Abstinenzdauer von 0 bis 6 Monaten signifikant mehr "sozial-unerwünschte" Antworten als Pbn mit einer Abstinenzdauer von über 4 Jahren. Im "FPI" stellten sich Pbn mit einer Abstinenzdauer von 0 bis 6 Monaten signifikant "mißgestimmter" (Skala Depressivität), "irritierbarer" (Skala Gelassenheit) und weniger "durchsetzend" (Skala Maskulinität) dar als Pbn mit einer Abstinenzdauer von 2 bis 4 Jahren. Geschlechtsunterschiede wurden für die "FPI"-Skalen "Geselligkeit" und "Extraversion" gefunden. Weibliche Pbn schildern sich als "geselliger" und "extravertierter" als männliche Pbn.
praschniker - 30. Jul, 09:05